Interessanter Artikel bei der ‘jetzt’

darüber, was mit meiner Generation nicht so ganz stimmt: sie entscheidet sich nicht.

Ich finde vor allem das Beispiel nett: statt sich zu entscheiden, welche Musik man auf seinen kleinen MP3-Player nimmt, kauft man sich lieber einen mit einer größeren Festplatte. Das warn noch Zeiten, als man bequem nur ein paar Kasetten oder CDs mitnehmen konnte… oder gar nur zwischen ein paar Radiosendern wählen konnte.

Dieses Nicht-Entscheiden zieht sich aber durch viele Lebensläufe: Beim Studium wird möglichst spät erst der Schwerpunkt gewählt, vielleicht schon das Studienfach so gewählt, dass man später “alles machen kann” (aber nichts richtig!).

In den USA ist ein MBA typischerweise ein Aufbaustudium. Das Leute machen die bereits einen Beruf haben, und dort ins Management aufsteigen können wollen. Bei uns jedoch wird das für manche zum Selbstzweck: gleich ‘Manager’ studieren, um sich nicht vorher entscheiden zu müssen, in welche Richtung es denn wirklich gehen soll.

Mir wird oft gesagt, dass ich talentiert sei. Ich bin mir da nicht so sicher - aber ich habe mich oft für (oder gegen) Sachen entschieden und das dann durchgezogen. Statt herumzueiern, und ewig Optionen gegeneinander abzuwägen einfach eine durchgeführt. So habe ich mich früh für Linux entschieden - klar, meine frührer sehr detaillierten Windows-Kenntnisse sind inzwischen verstaubt und veraltet - aber letztlich habe ich mir damit keinerlei Chancen verbaut, nur neue Eröffnet. Und habe jetzt einen enormen Erfahrungsvorsprung in diesem Thema.

Lieber Experte in einem Gebiet als bestenfalls mittelmäßig in allen!

Deswegen: sucht euch ein Thema, und wartet nicht darauf, dass ein Thema euch findet. Spezialisiert euch, und ihr werdet dabei Erfahrungen sammeln, die euch auch helfen, falls es das ‘falsche’ Thema war!

(Und das gilt übrigens nicht nur für Akademiker. Wer sich nicht entscheiden kann, ob er Schreiner oder Maurer werden will, wird beides nicht richtig lernen!)

P.S. “Wer nach allen Seiten offen ist, ist nicht ganz dicht.”