Eine weitere aktuelle Schlagzeile auf Heise: Russische Uni-Teams dominieren Programmierwettbewerb

Das überrascht mich nicht. Nur Indien vermisse ich in diesem Wettbewerb. Die TUM hat anscheinend mit 20 anderen zusammen Platz 19 belegt. Die LMU hat sich vermutlich nicht beteiligt.

Diese Wettbewerbe - ich habe dafür mal ein paar “Übungsaufgaben” gemacht, aber kein Team zusammenbekommen - passen aber auch nicht zu unserem Studien-Konzept: Um mithalten zu können muss man einen Satz klassischer Algorithmen aus dem ff beherrschen, und sehr schnell sehr effizient implementieren können.

Sprich: es ist ein Programmier-, kein Informatik-Wettbewerb.

Die Frage ist jetzt, ob unsere Universitäten die Studenten stärker im Programmieren ausbilden sollen, oder - so wie es derzeit gemacht wird - eher auf der theoretischen und modellierenden Seite.

Meiner Meinung nach ist es so richtig, wie es die Universitäten bei uns derzeit machen; viele wünschen es sich aber genau anders. Auch Firmen sind natürlich zunächst an Leuten interessiert, die schnell große Mengen an Code produzieren können. Die Vorteile, wenn der neue Angestellte auch Ahnung von “Software-Engineering” hat zeigen sich halt erst viel später.

Meiner Meinung nach sollte man “Programmieren” daher vor allem als eine Ergänzung zum derzeitigen Studium sehen, und versuchen da mehr anzubieten. Programmieren kann man an vielen Stellen lernen. Beispielsweise als Hobby während der Schulzeit (die Einführung von Informatik als Fach an der Schule sollte das etwas unterstüzten), bei Praktika in Firmen und eben bei einem Programmierpraktikum an der Universität. Um das jedoch in einem größeren Umfang anzubieten fehlt an der Universität das Geld, und den Studenten die Zeit (daran scheiterte damals auch mein Team)…

Daher werden wir uns wohl damit abfinden müssen, dass bei solchen Wettbewerben andere Universitäten (und -Systeme) dominieren werden.