Die Cola-Anomalie

Wer des Häufigeren mal in den Tengelmann in der Theresienstrasse geht und Cola kauft (in anderen Tengelmann-Filialen ist das vermutlich ähnlich), dem wird dieses übernatürliche Phänomen auch schon begegnet sein: Gelegentlich kommt es zu einer Raum- und Zeitverschiebung, so dass die Eineinhalb-Liter-Flaschen Coca-Cola billiger sind als die Literflaschen. Wer also bereit ist einen halben Liter mehr zu Trinken spart 12 cent (oder 13% bzw. nur zahlt pro Liter nur 58% des Preises).

Aber Vorsicht: diese Raumkrümmung ist nicht stabil!

Nachdem es den Euro noch nicht so lange gibt, ist es auszuschließen, dass es sich hierbei um ein Wurmloch in die Vergangenheit handelt; dieses günstigere Preisschild muss also aus der Zukunft in unsere Dimension gerutscht sein. Hat in dieser Zukunft Amerika einen weiteren Krieg begonnen, so dass der Dollar gegenüber dem Euro erneut an Wert verloren hat, oder haben wir das Schwarzsehen aufgegeben und wieder vertrauen in unsere eigene Wirtschaft zurückgewonnen?

Der Interessanteste Aspekt an dieser Preisgestaltung:
Wenn schon eineinhalb Liter billiger sind — warum gibt es Leute die trotzdem nur einen Liter kaufen?

Es gibt übrigens eine Alternative, um dieser Anomalie und evtl. Nebenwirkungen zu entgehen: Afri-Cola schmeckt mir eh besser…

Update: Die Lösung ist vermutlich, dass Cola Sondermüll ist, und die Entsorgung bezuschusst wird, dafür die Flaschen teuer sind. Das sind aber fixkosten, wähend wenn gerade ein besonders hoher Zuschuss gezahlt wird, die Entsorung von 1,5 Liter dann billiger wird als von 1 Liter.

Der Tengelmann ist jetzt umgezogen — anscheinend hat diese Raumkrümmung doch noch mehr Probleme gemacht…

2002, von Erich Schubert

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