Kursankündigung:

Nicht der Pinsel ist das Kunstwerk, und bei dem, was man meist unter “Computerkunst” versteht, ist der Computer nur das Werkzeug, mit dem das Kunstwerk erstellt wurde, und hat keine aktive Rolle.

Interaktive Kunst soll zum Spielen mit dem Kunstwerk anregen, auf den Besucher reagieren und ihn zum Agieren verleiten, muss dabei die Kontrolle behalten und dennoch Möglichkeiten der Beeinflussung bieten, die Reaktionen sollten verblüffend, aber nicht rein zufällig sein — nicht zu vorhersehbar, zu mechanisch, zu mathematisch, sondern Experimentier- und Entdeckerdrang wecken.

In einem Spagat zwischen Technik und Träumen, Voraussetzungen und Visionen, Phantasie und Physik, Kunst und Computer will ich mit euch gemeinsam in diesem Kurs ein ehrgeiziges Projekt umsetzen: Wir wollen die Grundlagen und Grenzen der Interaktivität erforschen, experimentieren und gemeinsam eine konkrete Idee realisieren.

Dieses Projekt soll außerdem den Graben zwischen Computer-Freaks und “anderen” etwas überbrücken, indem es zeigt, was am Computer-Steuern (wir werden nicht so tief in die Programmierung einsteigen, keine Angst) so faszinierend sein kann, und was man vom Computer eben nicht erwarten darf und warum.

Kursleitung: Erich Schubert, mit Holger Janssen

Kursformat:

Die CdE Sommerakademie dauert etwa eine Woche, und umfasst etwa 30 Stunden Kursarbeit sowie ein umfangreiches Rahmenprogramm. Ein Kurs hat typischerweise zwischen 8 und 15 Teilnehmer. Zum Kurs gehört auch das Erstellen einer Dokumentation sowie Vorträge für die Teilnehmer anderer Kurse.

Besonders hervorzuheben sind die Teilnehmer, die alle ehemalige Teilnehmer am Begabten-Förderungsprogramm “Deutsche Schülerakademie” des Bildung und Begabung e.V. sind: Die Teilnehmer zeichnen sich aus durch ein fachübergreifende Interesse und die Bereitschaft in verschiedenste Themen “hineinzuschnuppern”, haben aber auch die Fähigkeit die Themen sehr schnell zu begreifen.

Vermittelte Inhalte:

Im Kurs — der einen Workshop-Charakter hatte — wurde den Teilnehmern ein Basiswissen über die Interaktion mit Computern vermittelt, und dann darauf aufbauend verschiedene Projekte realisiert. Unter anderem:

  • Die Maus jagende Schmetterlinge (Einstieg in Animation, Flugverhalten, Zufallseinflüsse)
  • Ein interaktiver Gedichtegenerator
  • 3D-Animation einer Möwe
  • Echtzeit Videofilter

Das eigentlich angestrebte “große Projekt” — eine Interaktion des Benutzers mit der Möwe über ein per Video aufgenommes Bild einer Quietscheente als “Ziel” für die jagende Möwe — konnte wegen technischen Problemen und in diesem Zeitrahmen leider nicht realisiert werden, die Teilprojekte aber waren bereits beeindruckend.

Weitere Informationen:

JGW e.V. - Jugendbildung in Gesellschaft und Wissenschaft
Deutsche Schülerakademie
Club der Ehemaligen der Deutschen Schülerakademie